Tierquälerei im Ammerland – Junger Kater von Schrotkugeln durchsiebt in Westerstede gefunden
Westerstede/Oldenburg – Die Tierschützer aus dem Ammerland und aus der Stadt Oldenburg haben schon vieles gesehen: Doch bei diesem Fall von Tierquälererei trieb es ihnen nur noch die Tränen in die Augen: Ein junger Kater, der in Westerstede-Garnholt gefunden wurde, war so mit Schrotkugeln durchlöchert, dass kein einziger Knochen im Körper ohne Einschüsse war. Das etwa ein Jahr alte Tier, das nicht kastriert und nicht gekennzeichnet war, musste eingeschläfert werden. Der Tierschutzverein Ammerland erstattete Anzeige.
Wie Tierschützerin Renate Merkel berichtet, sei der sehr liebe und zutrauliche Kater, der kein Streuner (verwilderte Katzen) gewesen sei, von einer Familie in Westerstede-Garnholt gefunden worden. Da das Tier an einem Bein verletzt war – hier waren zwei Löcher zu sehen, die auf Einschüsse oder einen Hundebiss hinwiesen – brachte die Familie das Fundtier zu einer Tierarztpraxis nach Spohle. Diese setzte sich mit den Tierschützern in Verbindung.
Da es keinen Platz mehr in einer der Pflegestellen des Tierschutzvereins gab und es an dem Tag bereits zu spät war, um den Kater noch zum Oldenburger Tierheim zu bringen, wurde das Fundtier in der Spohler Praxis erstversorgt und bekam Schmerzmittel. Die Schwere seiner Verletzungen sei zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar gewesen, so Merkel. Am Abend fraß der junge Kater noch, am nächsten Tag wurde er – nachdem er nochmals durchgecheckt worden war – der Tierarztpraxis des Oldenburger Tierheims vorgestellt.
Da stellte sich anhand der Röntgenaufnahmen heraus, dass das arme Tiere derart von Schrotkugeln durchsiebt war, dass kein einziger Knochen im Körper ohne Einschüsse war. „Eine Operation war nicht mehr möglich, der junge Kater musste eingeschläfert werden. Wie lange er mit den inneren und äußeren Verletzungen herumlief, konnte man nicht erkennen. Der Kater muss aber unter unglaublichen Schmerzen gelitten haben“, so Renate Merkel, die im Namen des Tierschutzvereins Anzeige bei der Polizei erstattete.
Die ermittelt – wie Rolf Cramer, Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes in Westerstede, ausführt – wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Die Polizei sucht nun den Eigentümer des Tieres und Zeugen. Hinweise werden unter Telefon 04488/833115 erbeten.