2 Hauskaninchen ausgesetzt – eine feige und brutale Tat!

Mühsame Einfangversuche waren doch noch erfolgreich.

Am 06.10.2021 am späten Vormittag erhielten wir einen Anruf einer Dame, die mit ihrem Hund beim Golfplatz in Rostrup spazieren ging. Dort sah sie 2 Hauskaninchen, die sich im Gebüsch aufhielten. Sie ging näher, um die Kaninchen zu fotografieren, konnte aber wegen ihres Jagdhundes nicht ganz an die Tiere ran um zu prüfen, ob sie handzahm sind. Auch hatte sie keinerlei Behältnisse dabei, um die Kaninchen mitzunehmen. Die Dame gab uns per Google Maps und Fotos die genaue Stelle an.

Ein ehrenamtlicher Helfer von uns ist kurz darauf mit einer Falle, mit Boxen und Karotten losgefahren, um nach den Kaninchen zu schauen und hat sie tatsächlich auch an dieser Stelle gefunden. Aber wie vermutet, konnten sie nich einfach eingefangen werden, sie liefen bei Annäherung sofort ins Gebüsch und waren nicht mehr zu fassen. Alle Fangversuche scheiterten auf dem unwegsamen Gelände mit Brombeeren und sumpfigem Boden. Wir haben dann eine Futterstelle eingerichtet in der Hoffnung, dass die Kaninchen da immer wieder hinlaufen. Und tatsächlich kamen die Kaninchen zum Futter.

Am Donnerstag Nachmittag waren 3 Personen vor Ort und es ist nach langem Warten und vielen Versuchen tatsächlich gelungen, ein Kaninchen mit einer selbstgebastelten Falle einzufangen. In unsere Katzenlebendfalle wollte es partout nicht rein. Voller Euphorie sollte dann auch das 2. Kaninchen, dabei handelt es sich um ein langhaariges, noch gefangen werden. Wäre aber zu schön gewesen… Bei Einbruch der Dunkelheit musste der Versuch leider abgebrochen werden. Wir hinterließen Karotten und hofften, am nächsten Tag Erfolg zu haben.

Also ging’s am Freitag erneut auf Kaninchenjagd. Fast schon mutlos, kurz vorm Aufgeben, kam es dann wirklich noch zu einem Happy End: auch das langhaarige Kaninchen saß in der Falle.

Die geduldigen Helfer*innen konnten es kaum glauben. Wir alle waren überglücklich, dass all die Mühe dann doch erfolgreich war und die Kaninchen gerettet werden konnten. Denn eines ist sicher, das langhaarige Kaninchen hätte das Leben in der freien Natur nicht lange durchgehalten, es war jetzt schon in einem erbärmlichen Zustand, was das Fell angeht. Und beide hätten den bevorstehenden Winter nicht überlebt.

Was uns besonders wütend macht ist die Tatsache, dass man diesen feigen Menschen nicht finden wird, der diese Tiere einfach ihrem Schicksal überließ. Denn an dieser Stelle konnten sie nur durch Zufall entdeckt werden, es sind keine Häuser in der Nähe. Und Hauskaninchen, die mehrere Tage im Freien leben, verwildern ganz schnell und können kaum noch eingefangen werden. Dennoch sind es keine Wildkaninchen und können nicht dauerhaft draußen überleben.

Wie kann man Tiere einfach aussetzen? Wofür gibt es Tierschutzvereine. In Notfällen versuchen wir immer zu helfen und finden meist auch eine Lösung. Diese Kaninchen hätten wir auf jeden Fall aufnehmen können. Sie wegzuwerfen ist keine Lösung, sondern kriminell!

Die Kaninchen befinden sich jetzt in einer Pflegestelle und fühlen sich hier wieder geborgen. Aber große Sorgen macht uns noch das komplett verfilzte Fell des Langhaarkaninchens, das wahrscheinlich unter Narkose geschoren werden muss. Aber nun werden die beiden erstmal ärztlich untersucht und aufgepäppelt und dürfen dann in ein neues Zuhause ziehen.

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