Vera Wittke, geschäftsführende Leiterin von Animal Equality Germany e.V. schreibt in ihrem neuen Newsletter folgenden aufrüttelnden Bericht:
Seit Tagen ist Maria in einem Tiertransport unterwegs. Sie ist eingeengt zwischen anderen Lämmern und verängstigt. In einem spanischen Zuchtbetrieb wurde sie ihrer Mutter entrissen und auf einen Transporter geladen – ungewiss, wohin die Reise geht oder wie lang sie dauern wird. Als der Transporter das erste Mal stoppte, wurde sie von Arbeiter*innen an den Beinen gepackt und zu ihren Artgenossen auf das Schiff geworfen, auf dem sie nun schon fast zehn Tage ausgezehrt und unter ständigem Stress unterwegs ist.
Maria ist nur eines der vielen Lämmer aus Spanien, die bis zu zehn Tage lang in ferne Länder transportiert und nach ihrer Ankunft bei vollem Bewusstsein geschlachtet werden.
Zehntausende Lämmer durchleben das gleiche Schicksal wie Maria: Sie werden mehrere hundert Kilometer in spanische Hafenstädte transportiert und dann mit dem Schiff in den Nahen Osten gebracht. Sobald die Jungtiere auf den Schiffen sind, müssen sie eine kräftezehrende Reise überstehen. Für die Verantwortlichen spielt es keine Rolle, ob sich die Lämmer während der Fahrt verletzen – die einzige Voraussetzung ist, dass sie lebendig am Zielort ankommen.
Aktuell leiden immer mehr Lämmer in Tiertransporten. Normalerweise würden 90 % der Schafskinder für heimische Bars und Restaurants in Spanien geschlachtet werden. Die Inlandsnachfrage ist im Zuge der Covid-19-Pandemie jedoch stark gesunken. Die spanische Fleischindustrie konzentriert sich deshalb auf Exporte: Allein in diesem Jahr wurden bereits mehr als 250.000 Lämmer aus Spanien in die Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens transportiert.
Animal Equality setzt sich dafür ein, das diese grausamen Lebendtransporte von Tieren aus der EU ein Ende haben: In einer neue Veröffentlichung zeigt Animal Equality die Qualen, die diese jungen Tiere in spanischen Tiertransporten erleiden müssen.
„Unsere Veröffentlichungen haben die Misshandlung von Lämmern und Schafen auf diesen Fahrten eindeutig dokumentiert. Sowohl die spanische Regierung als auch die Europäische Kommission müssen jetzt endlich handeln und Langstreckentransporte mit lebenden Tieren verbieten.“ – Silvia Barquero, Geschäftsführende Leitung von Animal Equality in Spanien
Unser Team in Spanien hat eine Petition gestartet, die an die Europäische Kommission sowie das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Fischerei gerichtet ist. In dieser Petition fordern unsere Kolleg*innen das Ende der Langstreckentransporte in Länder ohne Tierschutzstandards, die mindestens den EU-Tierschutzvorschriften entsprechen.
Mehr dazu auf der Homepage von Animal Equality ( hier )