Kastrationspflicht im Ammerland
Artikel: NWZ - Mein Westerstede / Artikel vom 24.02.2012
Immer mehr freilaufende oder verwilderte Katzen streifen durch unsere Gemeinden. Sie vermehren sich unkontrolliert und verbreiten so verstärkt Krankheiten, stellen eine Belästigung der Bevölkerung und eine potentielle Gefahr für Singvögel dar. Bald kommt wieder die Zeit der „Maikätzchen“. Die ersten trächtigen Katzen wurden bereits gefunden. Tierheime und private Organisationen wie der Tierschutzverein Ammerland e.V. werden jedes Jahr im Frühjahr überhäuft mit ausgesetzten oder zugelaufenen Katzenbabys, Mutterkatzen mit Babys oder trächtigen Katzen. Dann geraten sie ganz schnell an die Kapazitätsgrenze und müssen immer häufiger sogar einen Aufnahmestopp verhängen.
Auch die wild lebenden Tiere selbst durchleben großes Leid, sie sind allen Witterungseinflüssen wie Kälte und Nässe hilflos ausgesetzt, hungern und werden auf Futtersuche gejagt und vertrieben. Bei Krankheiten oder Verletzungen werden sie nicht tierärztlich versorgt und verenden so oft qualvoll. Abgemagerte und kranke Katzen bekommen wieder Babys, die schutzlos dem gleichen Schicksal ausgeliefert sind. Eine Katze wird mit 6 Monaten geschlechtsreif und kann 2-3 Mal pro Jahr 4-6 Junge zur Welt bringen. Ohne Sterberate wären das binnen 10 Jahren schon mehrere Millionen Nachkommen. Auch wenn viele Katzenbabys auf unterschiedlichste Weise „entsorgt“ werden oder draußen qualvoll verenden, kann man sich ausmalen, wie sich die Situation weiter verschärft.
Kein verantwortungsvoller Mensch kann akzeptieren, dass eine große Anzahl neugeborener Katzen brutal getötet oder im günstigsten Fall ausgesetzt wird, was zu weiterer unkontrollierter Vermehrung führt. Um diese „Katzenflut“ einzudämmen, ist die 2011 im gesamten Ammerland verordnete Kastrationspflicht für alle freilaufenden Katzen die einzig richtige Maßnahme.
Männliche und weibliche Katzen müssen ab dem 5. Lebensmonat kastriert/sterilisiert werden. Nach der Kastration werden die Tiere gekennzeichnet, um sie künftig problemlos identifizieren zu können.
Gleichzeitig bleibt die Katze durch Kastration gesünder, weil die Gefahr der Ansteckung mit Katzenkrankheiten ohne Geschlechtsverkehr und Revierkämpfe deutlich geringer ist. Auch Menschen, die wild lebende, unkastrierte Katzen füttern, stehen in der Verantwortung und müssen diese Katzen kastrieren lassen. In finanziellen Notlagen wird der Tierschutzverein Hilfe leisten, auch unterstützt er bei Bedarf beim Einfangen der Katzen. Bitte melden Sie sich in solchen Fällen beim Tierschutzverein Ammerland e.V. telefonisch unter der Nr. 04488/523813 oder per EMail unter buero@tierschutzverein-ammerland.de
Helfen Sie, Katzenelend zu verhindern! Lassen Sie Ihre Katze oder Kater kastrieren! Jeder ist verantwortlich für unsere Mitgeschöpfe!