Jedes Jahr ab dem späten Frühjahr – mal früher, mal später – beginnt die Zeit unserer „Katzenfänger“.
Neben den „normalen Fundkatzen“, die ihren Besitzern weggelaufen sind, von ihnen gesucht und vermisst, werden vermehrt Katzenwelpen, Mutterkatzen mit Kitten oder trächtige Katzen gemeldet, die am Rande eines Maisfeldes, am Straßenrand, in Schuppen oder in Gärten entdeckt wurden. Oft sind diese Katzen sehr scheu, denn sie kennen Menschen kaum oder haben schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht. Weil die Kastrationspflicht missachtet wird, streunen diese Katzen umher auf der Suche nach Nahrung oder weil dort, wo sie geboren wurden, schon viel zu viele Katzen leben (oder auch unversorgt dahinvegetieren) und vermehren sich stetig weiter. Auch wenn unter diesen Umständen die meisten Welpen leider nicht überleben, bleiben genug übrig, die nach 6 Monaten wieder Nachwuchs bekommen und diese wieder… – und sorgen damit für jede Menge Katzenelend.
Seit Wochen sind unsere ehrenamtlichen Helfer*innen im Ammerland unterwegs, um solche Katzen einzufangen, was meist nur mit Lebendfallen möglich ist. Zeitweise sind bis zu 15 Fallen im Einsatz. Das ist mit viel Zeitaufwand verbunden, der zudem wenig planbar ist. Die Katzen halten sich nicht an bestimmte Zeiten und man weiß nie, wann sie in die Falle gehen. Also heißt es, immer bereit zu sein. Manchmal helfen die Leute vor Ort mit, kontrollieren die Fallen und übernehmen auch mal eine Fahrt zum Tierarzt oder in die Pflegestelle bzw. ins Tierheim. Meist aber wird die Arbeit unseren Helfer*innen überlassen, weil die Melder*innen der Meinung sind, mit ihrem Telefonanruf schon genug für die Tiere getan zu haben… – So einfach ist das! Denn dafür gibt es ja uns!!!
Aber unsere Helfer*innen machen dies ehrenamtlich und opfern ihre Freizeit für die Tiere – und dies jeden Tag, 7 Tage die Woche! Wir machen das gerne, ärgern uns aber sehr, wenn unsere Arbeit als selbstverständlich angesehen wird.
Wir wissen, dass wir trotz des unermüdlichen Einsatzes nur einen kleinen Teil der Katzen retten können. Viel zu viele bleiben unbemerkt, verhungern, sterben an Krankheiten, werden überfahren, werden von Wildtieren gefressen oder überleben und vermehren sich weiter…
Manchmal hat man das Gefühl, gegen Windmühlen anzukämpfen, aber jedes Katzenleben, das wir retten können, ist es wert.
Die Zahlen für die ersten 7 Monate des Jahres verdeutlichen das Problem: 104 erwachsene Katzen und 39 Welpen wurden mit einer Falle eingefangen und 26 zutrauliche Welpen (möglicherweise ausgesetzt??) ohne Falle, die erwachsenen Katzen wurden bereits kastriert. Wenn man davon ausgeht, dass mind. die Häfte weiblich ist und die Welpen mit ca. 6 Monaten geschlechtsreif werden, konnten so mindestens 300 Katzenkinder verhindert werden, die sonst in den nächsten 6-12 Monaten dazugekommen wären usw., usw…
Zum Schluss noch eine eindringliche Bitte: Beachtet die Kastrationspflicht für freilaufende Katzen und lasst eure Katzen und Kater kastrieren. Und bleibt nicht untätig, wenn in der Nachbarschaft unkastrierte Katzen leben. Sprecht mit den Besitzer*innen und meldet „Unbelehrbare“ dem Ordnungsamt der Gemeinde oder bei uns.