Täglich erreichen uns Hilferufe von Tierfreund*innen, täglich werden Fundkatzen gemeldet, erwachsene Katzen, Kitten ohne Mutter und ganze Katzenfamilien. Und alle brauchen Hilfe, manchmal kommt diese auch leider zu spät. Die Katzen müssen in oft aufwendigen Fangaktionen gesichert werden. Da gibt es weder geregelte Arbeitszeiten noch Wochenende. Auch wenn es sehr belastend ist, sind alle Ehrenamtlichen glücklich, wenn wieder ein Tier gerettet werden konnte.
Wir sind in diesem Jahr schon bei über 350 Katzen, die von uns versorgt wurden, zu 95 % unkastrierte Katzen und Kitten. Das geht natürlich nur, weil das Tierheim Oldenburg die Mehrzahl der Katzen aufnimmt. Dafür sind wir unendlich dankbar.
Exemplarisch für viele andere Fällen, möchte ich von 2 Notfällen am letzten Donnerstag erzählen:
Aus Ocholt kam die Meldung einer zugelaufenen Katze mit einem verletzten Auge. Unsere Helferin fuhr sofort mit einer Falle los. Da sich die Katze nicht anfassen ließ, wurde die Falle gestellt. Die Katze hatte soviel Hunger, dass sie rel. schnell in die Falle zum Futter lief. Das Auge sah so schlimm aus (siehe Foto), dass wir sofort zum Tierarzt fuhren. Da es schon recht spät war, wurde der Kater (unkastriert und nicht gechippt) mit Antibiose und Schmerzmittel behandelt und sollte am nächsten Tag operiert werden. Bei der OP musste dann leider auch das Auge entfernt werden. Die Verletzung legt nahe, dass der Kater einen starken Schlag aufs Auge bekommen hat . Welche Schmerzen muss der Arme ausgehalten haben. Nun darf er sich in Ruhe erholen und muss keine Schmerzen mehr ertragen.
Kaum hatten wir diesen Kater versorgt, erreichte uns eine Meldung aus Rastede, ein Bauarbeiter hat 4 Babykatzen gefunden. Eines davon war schon sehr schwach, die Mutter fehlte da anscheinend schon länger. Eine ehrenamtliche Helferin aus Rastede fuhr sofort hin und holte die Kitten ab und rief gleich bei der Kleintierpraxis Rastede an, die jedoch schon geschlossen war. Da Frau Schmitz auch eine Katzenpflegestelle von uns ist, hat sie sich gleich bereit erklärt, die Kitten erstmal aufzunehmen. Die vollkommen dehydrierten Kitten, die teilweise schon mit Fliegeneier und Maden befallen waren, wurden sofort fachmännisch versorgt und mit der Flasche gefüttert. Leider hat das ganz schwache Kitten auch kaum getrunken. Bei ihm hatten wir nicht viel Hoffnung. Zwischen den Mahlzeiten waren die Kleinen im Inkubator, um richtig warm zu bleiben. Trotz fürsorglicher Pflege hat es das schwache Kitten nicht geschafft und ist am Morgen verstorben. Das andere Kitten, das auch nicht ganz stabil war, hat jedoch getrunken und sich erholt. So haben wir bei diesen 3 große Hoffnung, dass sie es schaffen werden.
Das sind nur 2 von vielen Notfällen, um die wir uns täglich kümmern. Dafür sagen wir allen unseren Mitstreiter*innen ganz herzlichen Dank – ohne euch geht das alles nicht!
Wer Lust hat, auch ehrenamtlich bei uns mitzuhelfen, meldet sich gerne per Mail an: buero@tierschutzverein-ammerland.de oder telefonisch unter 01573-6772634.
Diese Einsätze verursachen natürlich auch hohe Kosten, viele Katzen müssen tierärztlich versorgt und die meisten auch kastriert werden. Wir freuen uns auch über jede finanzielle Unterstützung auf unser Konto IBAN: DE88 2802 0050 78056744 00 – VIELEN DANK
Die meisten dieser Notfälle gäbe es nicht, wenn alle Katzenhalter ihre Katzen kastrieren lassen würden, wie es seit 2011 im Ammerland auch schon Pflicht ist. Oder wenn zugelaufene Katzen sofort gemeldet werden, damit wir uns kümmern können und diese Katzen kastriert werden.