Die unglaubliche Geschichte eines weit gereisten Katers
Ein weißer Kater saß Ende Februar bei einer Familie in Rastede vor der Tür. Er war sehr zutraulich, gehörte aber nicht in die Nachbarschaft und wollte auch nicht mehr weggehen. Somit war klar, dieser Kater wurde entweder ausgesetzt oder ist weggelaufen.
So kam der weiße Kater zu unserer Pflegestelle in Augustfehn. Wir stellten fest, dass er kastriert war, fanden aber keine Tätowierung und konnten auch keinen Chip auslesen. Über unsere Homepage, eine Zeitungsanzeige sowie über Facebook versuchten wir, die Besitzer ausfindig zu machen.
Und tatsächlich meldete sich eine Familie, die den Kater bei Facebook gesehen hatte und als ihren Benny erkannte.
Aber konnte das sein? Die Familie wohnt ca. 300 km von der Fundstelle entfernt. Wir wollten es nicht glauben! Auch weil der vermisste Kater gechippt und bei Tasso gemeldet war und wir keinen Chip auslesen konnten (was lt. Tierarzt in sehr seltenen Fällen vorkommen kann).
Nach der ersten Kontaktaufnahme und anschließendem Austausch von Informationen und Bildern, war der Familie klar: Das ist unser Benny!!
Voller Hoffnung, aber auch Bangen, machte sich die Familie dann freitags auf den Weg und fuhr 300 km ins Ammerland, um ihren Ausreißer nach fast 3 Wochen nach Hause zu holen.
Bei der Pflegestelle angekommen, war die Spannung groß: Ist es wirklich unser Benny? Und es war Benny!! Welch eine Freude!
Nach intensiver Begrüßung ging er von allein in die Transportbox und kuschelte sich in "seine" Decke. Zuhause angekommen, suchte er sofort die gewohnten Plätze auf, er kannte "seine" Wohnung genau. Spätestens jetzt waren alle Zweifel verschwunden.
Nach der langen Reise sucht er nun noch mehr die Nähe seiner Menschen und möchte gar nicht allein sein.
Wir alle haben uns gefragt: Wie konnte sich Benny 300km von zuhause entfernen?
Es gab nur eine Erklärung: Sowohl in der Nähe seiner Wohnung als auch des Fundortes befindet sich ein LKW Parkplatz. So hat Benny wohl als blinder Passagier in einem LKW eine 300 km lange Reise angetreten.
Hätte man den Chip lesen können, wäre das Auffinden der Besitzer über TASSO auch bei dieser Entfernung kein Problem gewesen. So aber war es fast ein Wunder, dass diese unfreiwillige Reise für Benny und seine Familie ein gutes Ende nahm.
Tierschutzarbeit ist oft mit schlimmen und traurigen Erlebnissen verbunden. Umso glücklicher machen solche wunderbaren Geschichten - dafür lohnt sich jeder Einsatz!
Lieber Benny, wir wünschen dir und deiner Familie alles Gute - und nie wieder weglaufen!!