Der Verein hat im Mai 2019 sein 15-jähriges Jubiläum
Artikel: NWZ – N@chbarn – Mein Ammerland
Jedem Tier gebührt ein Leben in Würde. Wir müssen dafür die Voraussetzungen schaffen. (Franz von Assisi)
Im Mai 2004 wurde der Tierschutzverein Ammerland e.V. von einigen tierlieben Menschen gegründet, weil diese immer wieder mit Leidensgeschichten von Tieren konfrontiert wurden und erkannten, dass einer allein nicht viel bewirken kann. Schnell wuchs der Verein, der heute ca. 190, überwiegend passive, Mitglieder hat.
Bis 2013 leitete Farilt Immel als 1. Vorsitzende den Verein, sie wurde von Claudia Pager abgelöst, die bis dahin bereits ihre Stellvertreterin war.
Da es kein Tierheim im Ammerland gab und bis jetzt nicht gibt, mussten private Pflegestellen gefunden werden, die Fund- und Abgabetiere aufnehmen und bis zur Vermittlung versorgen. Bis heute arbeitet der Verein nur mit ehrenamtlichen HelferInnen. Auch die 1. Vorsitzende Claudia Pager ist von Anfang an Pflegestelle für Katzen und betreut die übrigen Pflegestellen.
Leider wird es immer schwieriger, Pflegestellen zu finden, so dass z.Zt. nur Katzen und Kleintiere (Kaninchen, Meerschweinchen und Vögel) aufgenommen werden können.
Fundkatzen und Streunerkatzen stellen aber auch – vor allem im ländlichen Bereich – ein großes Problem dar. Trotz Kastrationspflicht gibt es jedes Jahr immer noch viele trächtige Katzen und ausgesetzte Katzenkinder, die aufgenommen werden müssen. Und gerade das Großziehen von Flaschenkindern oder die Betreuung von kranken oder verletzten Katzen macht oft über Wochen einen 24stündigen Einsatz der Pflegemütter erforderlich.
2018 wurden in den Pflegestellen 107 Fundtiere ( 99 Katzen, 3 Kaninchen, 1 Meerschweinchen und 4 Vögel ) aufgenommen, sowie 25 Katzen aus Notsituationen, weil ihre Besitzer sie aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr behalten konnten (Krankheit, Tod, Umzug etc.).
Eine ganz wichtige Aufgabe sieht der Verein auch in der Kastration von Streunerkatzen, um deren unkontrollierte Fortpflanzung einzudämmen. Diese meist menschenscheue Katzen werden mit Lebendfallen eingefangen und nach der Kastration wieder vor Ort freigelassen, sofern sie dort einen Unterschlupf haben und gefüttert werden. So konnten im letzten Jahr mehr als 100 wild lebende Katzen kastriert und somit sehr viel Katzennachwuchs verhindert werden. 2019 sind es bis jetzt schon fast 60 Katzen.
Der Verein hilft auch in Notfällen bei sehr hohen Tierarztkosten (z.B. für Operationen) durch einen Zuschuss. So konnten im vergangenen Jahr 19 Tierhalter unterstützt werden. Ohne diese Hilfe hätten die Tiere nicht behandelt werden können, sie hätten entweder große Schmerzen erleiden oder sogar eingeschläfert werden müssen, manche wären wegen fehlender ärztlichen Behandlung qualvoll gestorben. Ebenso wurde an 28 Katzenbesitzer mit sehr geringem Einkommen ein Zuschuss zur Kastration ihrer Katze bezahlt, damit sie in der Lage waren, der Kastrationspflicht nachzukommen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist natürlich die Beratung von Tierhaltern, entweder per Telefon oder bei den Sprechstunden in Westerstede (Apothekervilla), jeweils mittwochs von 16 bis 18 Uhr. Für Notfälle ist man 24 Stunden erreichbar – und nicht selten werden solche an Wochenenden oder nachts gemeldet.
Wie schon erwähnt, reicht die Kapazität in den Pflegestellen oft nicht aus. So ist man immer auf der Suche nach zusätzlichen Pflegestellen. Aber auch andere HelferInnen sind willkommen. Wer also Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich jederzeit melden.
Die fehlende Kapazität hat leider zur Folge, dass nicht alle Fundkatzen aus dem Ammerland aufgenommen werden können. In diesen Fällen werden die Tiere im Tierheim Oldenburg untergebracht. Deshalb geht der Dank des Vereins auch an das gesamte Tierheim-Team für die gute Zusammenarbeit. Die Aufnahme der Fundtiere durch das Tierheim ist mit den Ammerland-Kommunen vertraglich geregelt. Ein Problem, das leider nicht geregelt ist, ist der Transport ins Tierheim. Oft können die Katzen von den Findern weder eingefangen noch transportiert werden. Wenn dies dann auch noch am Wochenende stattfinden muss, was sehr oft vorkommt, ist bei der Kommune niemand erreichbar. Damit den Katzen aber geholfen werden kann, oft sind sie ausgehungert, krank und verängstigt, übernehmen die Ehrenamtlichen des Vereins diese Arbeit, fangen die Katzen ein und bringen sie ins Tierheim. Um die umfangreiche Arbeit des Vereins leisten zu können, sind viel ehrenamtlicher Einsatz und ausreichend finanzielle Mittel erforderlich.
Dieses Jubiläum möchte der Vorstand zum Anlass nehmen, sich bei allen HelferInnen und Tierfreunden zu bedanken, ohne die diese erfolgreiche Arbeit nie möglich gewesen wäre.
Der Dank gilt vor allem den unermüdlichen Pflegemüttern, die sich rund um die Uhr um ihre Schützlinge kümmern, vor allem wenn sie krank oder verletzt sind. Aber auch den HelferInnen, die sonstige Aufgaben übernehmen und die bei den Veranstaltungen helfen, den Mitgliedern und SpenderInnen von Geld- oder Sachspenden, sowie allen Tierfreunden und Partnern, die uns unterstützen. Ein weiterer Dank gilt dem Veterinäramt, den Gemeinden und den Tierärzten im Ammerland für ihre kooperative Zusammenarbeit